Die Färöer Inseln

Schafe, Klippen, Meer & Mehr

by Katja

Die Färöer Inseln oder auch Ferrero Inseln, wie wir sie manchmal nannten, waren diesen Juni für sieben Tage unser Reiseziel. ✈️ Sie liegen im Nordatlantik, etwa 320 Kilometer nordwestlich von Schottland.
Die Inselgruppe besteht aus 18 Hauptinseln und zahlreichen kleineren Inseln, die von hohen Bergen, tiefen Tälern, steilen Klippen und grünen Hügeln geprägt sind. Die Landschaft ist spektakulär und ist nahezu ohne Bäume ein ungewöhnlicher Anblick.
Das Wetter auf den Färöer Inseln kann sehr wechselhaft sein. Von Sonnenschein zu Regen, Nebel und Regenbögen innerhalb kurzer Zeit. Also kleide dich dort am besten im Zwiebelprinzip mit einer äußeren Regen- & Windabweisenden Schicht.
In diesem Beitrag möchte ich von meinen Erlebnissen dort berichten und gebe dir die ultimativen Geheimtipps. 🤓

Der Weg zu und auf den Färöer Inseln

Unsere Flugroute zu den Färöer Inseln markiert auf der Europakarte Champagner von Lana KK.
Unsere Flugroute markiert auf der Europakarte Champagner

Flug

Der Flughafen Vágar ist der einzige internationale Flughafen auf den Färöer Inseln. Es gibt Direktflüge von einigen europäischen Städten wie Kopenhagen, Edinburgh, Reykjavík und Barcelona. Die Flugzeit beträgt etwa 2-3 Stunden.

Unsere Anreise verlief etwas umständlicher. Ab Berlin flogen wir nach Amsterdam. Von dort noch Billund in Dänemark und dann weiter auf die Färöer Inseln.

Fähre

Alternativ zum Fliegen kannst du die Anreise auch mit der Fähre antreten. Smyril Line betreibt regelmäßige Fährverbindungen zwischen den Färöer Inseln (Tórshavn) und Dänemark (Hirtshals). Die Überfahrt dauert etwa 36 Stunden und findet in der Regel einmal pro Woche statt.

Bus

Auf den Färöer Inseln kannst du dich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. 
Für die Woche, die wir dort verbrachten, haben wir eine Wochenkarte gekauft, die für den Bus sowie die Fähre gilt.
Unsere Unterkunft lag etwa 2h Busfahrt vom Flughafen in Leirvík.
Natürlich haben wir es verpasst, an der richtigen Haltestelle auszusteigen und unser Anschlussbus war weg. Der nächste wäre sehr spät gefahren, da es Wochenende war.  Tja was bleibt…das Taxi, was man sich gut bezahlen lässt. 🤑

Mit dem Bus hatten wir später nochmals Probleme, denn unserer Fährfahrt dauerte länger, da noch einige Dinge abgeladen wurden.

Profitipp: wenn du den Bus nimmst – plane genug Zeit als Puffer ein. 😅
Alternativ kannst du natürlich auch einen Mietwagen fahren, wenn du flexibel sein möchtest. Aber wo bleibt dann das Abenteuer? 🤷‍♀️

Tal der niemals untergehenden Sonne

Bei unserer Unterkunft hatten wir über Airbnb gefunden. Wir wohnten im Haus unserer Gastgeberin Thorhild. Dort hatten wir ein Schlafzimmer, Küche & Badezimmer für uns. Einige Lebensmittel nahmen wir von Daheim mit um selbst zu kochen. Milch oder ein paar andere frische Sachen kauften wir an der Tankstelle des Ortes, was im Prinzip eher ein kleiner Supermarkt inkl. Tankstelle war.
Unsere Gastgeberin erzählte uns, dass Leirvík einer der wenigen Orte sei, an denen man den Sonnenuntergang ins Meer beobachten kann, da dort keine Berge die Sicht verdecken. Dass die Sonne sich ziemlich Zeit lässt damit, hatten wir etwas verdrängt. Zum Glück hatte ich mich fürs Schlafen entschieden, während mein Freund gegen 23 Uhr im Hellen zurückkam. 😅

Die Färöer Inseln – zu Land, zu Luft und zu Wasser

Unseren ersten richtigen Urlaubstag wollten wir mit einer kleinen Wanderung beginnen. Wir fuhren mit dem Bus nach Klaksvík, der zweitgrößten Stadt auf den Färöer Inseln. Dort angekommen konnten wir direkt den Weg hinauf auf den Berg Klakkur.

Blick vom Berg Klakkur auf die Stadt Klaksvík.

Wesentlich schöner ist jedoch die andere Seite mit Blick auf das Meer und die kargen und fast menschenleeren Inselzüge. ☺️
Der Aufstieg auf den Klakkur dauerte etwa 1,5 Stunden und ist eine einfache Wanderung. Klar – die Puste ist bergauf manchmal knapp, aber egal wo man eine Pause einlegt hat man eine spannende Aussicht.

Die Färöer Inseln bei schönstem Wetter.

Es ist sinnvoll, sich zuvor ein bisschen auf Wanderungen vorzubereiten. Die Broschüre „Wandern auf den Färöer Inseln“ haben u.a. genutzt um uns über Routen, deren Dauer und anderes Wissenswertes zu informieren. Nur das Blutwurst-Rezept darin ist, naja – Geschmackssache 🥴.

Völlig abgehoben – Färöer Inseln von oben

Auf dem Rückweg von der Bergspitze lag unser nächster Programmpunkt. Der Helikopert-Landeplatz. Dieser besteht aus einem simpel gesagt „Gartenhäuschen“ und einem Helikopter-Landeplatz. Als wir ankamen, saßen die Piloten gerade bei ihrer wohlverdienten Kaffeepause. Also haben wir den Flugplatzhund gestreichelt und bald startet unser Flug nach Hattarvik.

Mit dem Helikopter kannst du die Färöer Inseln von oben entdecken.

Mein Freund war bereits einmal auf den Färöer Inseln und als flugbegeisterter Mensch, ist er natürlich auch das letzte Mal mit dem Helikopter geflogen. Für mich war es der erste Helikopterflug. Im Kleinflugzeug bin ich ja mittlerweile schon ein paar Mal mitgeflogen, aber Heli ist schon ein anderes Gefühl. Es geht so schnell hoch und die Flexibilität ist irgendwie cool. 😁 Wir hatten das perfekte Wetter und dadurch eine geniale Aussicht. Der Flug führte uns vorbei an Kap Enniberg, einer der höchsten Klippen Europas. Das Fliegen war an sich kein „Touristending“. Also für uns in dem Fall schon, aber die Fluglinie nutzen genauso Einheimische, wenn sie schnell auf eine der umliegenden Inseln möchten.

Die Vernetzung der Inseln wird aber mittlerweile immer besser. Neben vielen Tunneln durch die Berge, gibt es auch welche unter Wasser. Das spart natürlich eine Menge Zeit, anstatt mit dem Auto erst auf die Fähre zu müssen.

Nach ca. 25 Minuten inkl. einer Zwischenlandung endete der Flug für uns in Hattarvik, der äußerste Insel im Nordosten. Wir standen noch am Rand des Landeplatzes, um den Abflug des Helikopters zu fotografieren und zu filmen.
Die Frau, die uns aus dem Heli lotste lief an uns vorbei mit großen „Mir folgen!“ Handbewegungen. Wir folgten.
Als der Helikopter abhob wurde klar warum. Der Druck der beim Abheben entsteht ist wesentlich stärker als man denkt und so hatte ich zu kämpfen nicht umgeweht zu werden, selbst im „sicheren“ Bereich. 😅

Ferry good

Wir spazierten durch den kleinen Ort, der aus vielleicht 10 Häuser bestand. Keine 5 Minuten später waren wir durch. 😅 Also machten wir es uns auf dem Weg zur Anlegestelle bequem, tranken zwei Tassen mitgebrachten Tee und dann kam auch schon die Fähre.

Wenn du die Fähre nutzen möchtest solltest du vorher bei der Fährstation anrufen und Bescheid geben. Nicht jede Insel wird zwangsläufig immer angefahren. Aber selbst, wenn es nur zwei Personen sind, die abgeholt werden möchten, die Fähre wird vorbei kommen. 😊
Ach ja um die Telefonverbindung oder Internet brauchst du dir wenig Gedanken zu machen. Weniger als in Deutschland, denn selbst auf der Fähre im „Nirgendwo“ war die Verbindung solide.

Tölpel und andere Vögel

Ausblick auf den Leuchtturm auf der Insel Kalsoy.

Tag zwei begann mit einer Überraschung. Also wir hatten ja wirklich Glück mit dem Wetter und jeder den wir trafen sagte uns das auch. Und es kam wie es kommen musste, ich hatte mir die Nase und die Stirn verbrannt in der Sonne. 🤦‍♀️

Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott natürlich nicht zu sorgen. Aussagen wie „Der Leuchtturm wird auch dich anschauen, denn jemanden mit Sonnenbrand hat auch er hier noch nicht gesehen.“ oder „Tölpel – roter Schnabel, weißer Körper“. Dabei sehen die ganz anders aus.🤷‍♀️ Bei jedem Vogel mit auffällig rotem Schnabel den wir sahen, wurde ich mit „Aaahaha ein Tölpel 😂“ nett an meine rote Nase erinnert. Und Vögel sieht man viele: Küstenseeschwalben, Austernfischer, Basstölpel uvw.

Erneuter Profitipp: wenn du ein Kellerkind bist, wie ich mit hellem Hauttyp, der im Frühling sich bei den ersten Sonnenstrahlen verbrennt – pack vorsichtshalber Sonnencreme ein, egal was alle sagen.

Das hielt uns nicht ab auch an diesem sonnigen Tag den Bus zu nehmen und nach Trøllanes zu fahren auf der Insel Kalsoy. Dort erklommen wir den nächsten Berg und besuchten den besagten Leuchtturm.
Wenn man sich bis ganz vor an die Klippen wagt, nicht wie ich, dann kann man mit etwas Glück sogar Papageientaucher beobachten.

Der schwarze Strand der Färöer Inseln

Tjørnuvík ist ein malerisches kleines Dorf mit schwarzem Sandstand auf den Färöer Inseln.

Zwischen hohen Bergen liegt Tjørnuvík, wo die Straße endet. Hier gibt es einen der wenigen Strände der Färöer Inseln.
Auch wenn es sehr windig und kalt war, ist das glaube der für mich schönste Ort den wir besucht haben. Und egal wie kalt es ist, ich muss wenigstens mit den Füßen einmal im Meer gewesen sein. Schuhe und Socken aus, rein ins Wasser und „Aaaaargh“ eiskalt und direkt ein Stechen in den Füßen. Aber wenn man sie erst einmal nicht mehr spürt, dann wird es besser. 😅 Der schwarze Sand hält sich hartnäckig an der Haut, aber am oberen Wegesrand ist ein kleiner Wasserschlauch an dem man sich abspühlen kann.

Wir legten eine Teepause an einer Anlegestelle weiter vorn ein. Auf dem Rückweg zum Dorf stand eine Frau und ich sagte scherzhaft „Schau mal, sie sieht auch fast aus wie Thorhild.“ deren Aussehen ich nur grob im Kopf hatte. Wir kamen näher, die Frau dreht sich um, schaut uns überrascht an – es war tatsächlich Gastgeberin Thorhild. 😅 Sie ist Lehrerin und war mit ihrer Schulklasse an den Strand gefahren und beaufsichtigte die Kinder, die auch die Nacht dort verbringen sollten. Einige der Jungen gingen sogar ins Meer baden. 🥶

Dieses zufällige Treffen bescherte uns leckere Waffeln mit Sahne und Erdbeersauce. Wir wärmten uns etwas auf, tranken Kaffee und sprachen noch ein bisschen mit Thorhild, ehe wir mit dem Bus zurück fuhren.

Mein Fazit

Du siehst es anhand der Bilder – es ist wirklich schön und sehenswert auf den Inseln. Ein Taxifahrer meinte zu uns, es sei für ihn der Himmel auf Erden.

Mein Freund war ja bereits auf den Färöer Inseln und meinte, dass man jetzt schon merkt wie der Tourismus anzieht. Der Bau weiterer Tunnel ist geplant und auch die Zahl der Flugverbindungen steigt. Rein von der Infrastruktur und der Lebensqualität ist das sicherlich eine Bereicherung und Erleichterung.
Aber ob das den Inseln selbst so gut tun wird? Ich weiß es nicht. 🤔 Ich hatte unter einer Dokumentation „Ansturm am Everest – Ein Naturparadies versinkt im Müll“ ein Zitat als Kommentar gelesen „Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.“ und irgendwie ist es auch so.
Heißt nicht dass keiner mehr Reisen soll oder darf. Aber sich ein bisschen einen Kopf machen, welche Auswirkungen einher gehen und respektvoll mit der Umgebung umgehen, sollte drin sein.

Es gibt z.B. auch Seiten die sich mit nachhaltigem Reisen beschäftigen wie langsamreisen.de oder fluglos-gluecklich.de. Ich bin da noch nicht wirklich tief in der Materie gewesen, aber finde die Idee mal anders an Urlaub ranzugehen schon interessant.

Wenn du bereits Erfahrungen mit solchen Veranstaltern gemacht hast oder eigene Tipps hast, dann schreibe gern einen Kommentar. 😊 Natürlich freue ich mich auch über deine Färöer Reiseerinnerungen. 😁

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1 comment

Kate 26. Juni 2023 - 7:57

wirklich einmalig schicke Bilder, die Landschaft ist eindrucksvoll 👍 danke dafür

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