Rallye durch UK – Knights of the Island – Teil 2

by Katja
Rallye Highlight - die Highlands in Regen und Nebel gehüllt.

Back on the streets! Im ersten Teil meines Rallye-Beitrags konntest Du uns vom Start in Brüssel bis ins schottische Irviny begleiten. Nun geht die Fahrt weiter von den Highlands bis zur Zielgeraden in Edinburgh. ?

Rallye Tag 6 – Highlands

Auf in die Highlands! Doch noch waren es einige Kilometer Rallye-Strecke. Zuerst fuhren wir ein Stück mit der Fähre, um endlich unsere ganzen Fährwortwitze wiedermal auszugraben. Fähr-fahren, Un-Fähr, Färh-wandt, Fähr-flucht, Fähr-dächtig. Es tut schon weh, aber man kanns einfach nicht lassen, Fähr-flixt! ? Auch wenn man Fährt-sucht aufzuhören, wird man mit Fährz-zweiflung feststellen, dass es Fähr-gebens ist.

Ziel des heutigen Tages sollte die zweite Party Location am Camusdarach Beach sein. Dass wir dort nicht landen werden, stellte sich erst später heraus. ?
Auf dem Weg nach Mallaig hielten einige Rallye-Teams in Glenfinnan an. Dort befindet sich das Glenfinnan Viadukt – die berühmte „Harry Potter“-Brücke. Uns reizte das weniger und wir legten eine kleine Pause ein, um unseren kleinen Gasgrill auszuprobieren. Fazit: Mega cooles Teil. Einfach Gaskartusche ran, entzünden ohne Feuerzeug und eben schnell ein paar Hotdogs fertig gegrillt für den Hunger zwischendurch. ? Dazu eine Dose Irn Bru, eine schottische Limonade deren Geschmack recht eigen, aber dennoch gut ist. Gestärkt setzten wir unsere Tour fort.

Es war einer dieser Tage, an denen es nicht nur regnete, sondern aus Kübeln goss. Von den Felsen links und rechts schoss das Wasser herunter. Stellenweise gab es Aquaplaning Gefahr. Das trübe Wetter schafft eine tolles Flair zusammen mit den Gebirgsgipfeln der Highlands, eine nahezu mystische Atmosphäre. Eine unserer Challenges aus dem Roadbook war es ein Foto nachzustellen. Eine Straße die ins Gebirge führt war u.a. Drehort für James Bond Skyfall und diese sollten wir aufsuchen und uns fotografieren. Natürlich fuhren wir erst einmal an der Einfahrt zu dieser Straße vorbei. Ein paar Kilometer später bemerkten wir, dass es wohl doch schon eher gewesen sein musste. Also den ganzen Weg zurück… Wieder waren die auffällig beklebten Autos anderer Rallye-Teams ein kleiner Wegweiser und wir fanden den gesuchten Ort.

Das Wetter gab sich die größte Mühe es so unangenehm wie möglich zu machen. ? Auch anderen Menschen, wie ein Brautpaar, das im Wind und prasselnden Regen ihr Hochzeits-Shooting in dieser besonderen Kulisse durchzog. Sie hatten sichtlich mit den Bedingungen zu kämpfen. Dann doch lieber im trockenen Auto sitzen, zumindest bis wir den Spot erreicht hatten. Ok, dann raus aus der Karre und den rutschigen Berg hochklettern. Mein Freund versuchte derweilen mit Müh´und Not die UK Fahne sinnvoll zu entfalten. Er schaffte es, ohne im Kampf mit ihr und dem Wind zu erliegen.

Die geheime Sehenswürdigkeit Großbritanniens

Unsere persönliche Challenge für den heutigen Tag bestand darin, eine Unterkunft zu finden. Also auf nach Mallaig im Nord-Westen der britischen Insel. Plan war es, dort die Nacht zu verbringen, um am Folgetag mit der Fähre nach Armadale überzusetzen. Doch heute sollte gar nichts klappen. Es schüttete und wir suchten in einem kleinen Fischladen Schutz und planten bei einer Portion Fish and Chips unser weiteres Vorgehen. Online war alles ausgebucht in Mallaig. Klar, bei einem kleinen Ort und knapp fast 150 Rallye-Teams, die dort einfallen und der ein oder andere mehr für eine feste Unterkunft als der Nacht im Zelt aufgeschlossen war. Sollten wir unsere Tour weiter fortsetzen und bereits heute mit der Fähre weiter fahren? Einen Versuch ist es Wert – auf zur Anlegestelle und fährdammt… die Fähre fuhr aufgrund eines technischen Defektes nicht. ?

Dann blieb uns nichts anderes übrig als ein großes Stück der Strecke zurückzufahren und in einer überteuerten Unterkunft in Fort Williams zu nächtigen. Der große Wasserfall an dem wir zum 5. Mal vorbeifuhren war schon zum Running Gag geworden. „Oh guck mal ein Wasserfall!!!“ „Was echt?“ „Also wenn jetzt ein Wasserfall käme, wäre das mein Highlight…Oh guck mal ein Wasserfall!“. Wir waren schon sehr angefressen von der Situation, aber für blöde Witze reicht es dann meistens doch noch. Erledigt vom Tag fielen wir in das riesige Bett und waren zufällig auf eine weitere Sehenswürdigkeit gestoßen – das langsamste Internet Großbritanniens. ? Ach komm, wir schlafen einfach, morgen wird alles besser. An diesem Rallye-Tag fuhren wir an die 420 km.

Rallye Tag 7 – You can go everywhere in Scottland

Erholt und mit neuem Elan stiegen wir in den Range und setzten unsere Rallye fort. Zu unserem Vergnügen erfuhren wir, dass die Fähre auch am nächsten Tag nicht fahren würde und somit alle Rallye-Teams den Weg zurück nehmen mussten – unser Weg war also nicht umsonst. Wir machten einen Abstecher nach Inverness. Dort aßen wir etwas zu Mittag und spazierten ein Stück durch die Stadt. Mir ist davon tatsächlich gar nicht soviel in Erinnerung geblieben. Größere Städte sind für mich uninteressant. Zu laut, hektisch und uncharmant. ?‍♀️ Wir blieben nicht lange, denn unsere nächste Übernachtung sollte etwas nach meinem Geschmack sein.

Wir fuhren Richtung Norden. Die Landschaft wurde karger, der Häuser immer weiter voneinander entfernt. Wir bogen in eine Straße ein und folgten ihr entlang von Feldern und Wäldern. Und dann waren wir da. Ein Bauernhof, richtig schön weit draußen. Wir gingen durch das Hoftor und eine schmale und grün bewachsene Treppe hinunter. Unten wurden wir bereits freudig erwartet. Eine der beiden Hütehunde kam auf uns zu und warf sich direkt vor unsere Füße, um eine ausgiebige Streicheleinheit zu genießen. Wir dachten erst, da sie etwas lahm lief, dass sie womöglich verletzt ist oder schon sehr alt. Es stellte sich aber heraus, dass ihr wohl einfach die Beine eingeschlafen waren. ? Später folgte sie uns aufgeregt über die Weide, um uns ihr Territorium zu zeigen.

Wir versprachen der Hündin, dass wir sie später weiter streicheln würden und ein paar Meter weiter sahen wir unseren Gastgeber Alex. Er saß im Haus hinter einer verglasten Wand und las im Sessel sitzend ein Buch. Ein total erdendes Bild ihn da zu sehen irgendwie. Auch wir sollten die nächsten Stunden sehr viel Ruhe genießen dürfen. „The Steading“, so heißt das Häuschen in dem wir übernachten würden, hatte kein WLAN, kein Telefonsignal und der nächste Laden ist 12 km entfernt. Alex war, lass mich lügen, etwas über 70. Er freute sich über unseren Besuch und zeigte uns das Gelände und die Unterkunft. Er wirkte total tiefenentspannt, war witzig und ein sehr intelligenter Mensch mit klarem Blick auf die Dinge. Er bewirtschaftet den Hof mit Rindern und Schafen. Alex erzählte uns, dass die Zeiten sich sehr geändert haben und die Bewirtschaftung von Land sich kaum noch rechnet.

Wir sagten, dass wir gern die Gegend ein bisschen erkunden wollen und er meinte „You can go everywhere in Scottland“. Fast unvorstellbar für einen Deutschen, dass man einfach querfeldein laufen kann ohne Zaun oder Schild auf dem steht „Privatgrundstück – betreten verboten ✋“. Wir unternahmen also einen kleinen Spaziergang über die Weiden und bewegten unsere eingesessenen Körper endlich wieder richtig. Die Schafe waren leider sehr misstrauisch an diesem Tag, denn sie hatten am Morgen eine Impfung erhalten.

Unsere Unterkunft selbst war auch etwas Besonderes. Die ganze Front war verglast und wir hatten freien Blick auf die Weide. ? Dort tobten zwischen den Schafen einige Hasen. Das war wirklich schön die Tiere so frei zu sehen.
Das Häusschen selbst war sehr simpel ausgestattet. Es gab kein warmes Wasser, keine Dusche oder Wanne. Dafür einen gemütlichen Holzofen und eine kleine Küchenzeile, die wir zum Kochen nutzten. Wir sollten uns aber auch darauf einstellen, dass womöglich Mäuse und Insekten vorbeischauen, denn das Haus war nicht ganz dicht. Aber das passt zu uns. ?

Rallye Tag 8 – Die Spitze des Islandes

Den Morgen gestalteten wir noch entspannt – kleines Feuer im Kamin, nochmal intensiv den Hund streicheln und ein letztes Gespräch mit unserem Gastgeber. Er war nicht nur Hirte, sondern auch ein Künstler. Er hat sein ganzes Leben lang Kunst an weiterführenden Schulen unterrichtet. In einem Nebengebäude sahen wir unzählige seiner Werke durch die große Glasfront. Wir suchten ihn um uns zu verabschieden und er befand sich gerade in der Scheune und malte.

Er malte eigentlich auf allem – verschiedene Holzplatten, einfach das was er zur Verfügung hatte. Auch bei der Wahl seiner Farben war er vollkommen frei – ob es Metall- oder Ölfarben waren war ihm ziemlich egal. Er malt am liebsten einfach mit den Fingern. Er zeigte uns ein Gemälde eines riesigen Vogels, eine Art Kranich, der einfach so am Rand stand als sei es nichts. ? Man muss schon ein bisschen verrückt sein oder wird es zwangweise als Künstler meinte er. Vom Stil war es impressionistisch würde ich sagen, auf jeden Fall sehr angenehm und schön, auch wie er Farbakzente setzte. Er meinte wir können auch gern umsonst noch eine Nacht bleiben, aber das hat unsere Rallye nicht hergegeben, auch wenn wir es gern angenommen hätten.

Neidische Blicke ?

Also ging es weiter – auf zu den nördlichsten Punkten Schottlands. Duncansby Head ist genau genommen der nordöstlichste Punkt nahe der Stadt John o´ Groats. Bevor wir die Gegend etwas erkundeten errichteten wir wieder einmal unsere kleine mobile Rallye-Küche und bereiteten uns Pita Taschen zu. Den Neid aller Vorbeilaufenden zogen wir auf uns. Kleine klappbare Campingstühle aufgestellt und schon konnten wir unser Lunch an einem so besonderen Ort genießen. Gestärkt liefen wir ein Stück über den Rand der Klippen um uns Duncansby Stacks, zwei Felsnadeln die aus dem Meer herausragen, anzusehen.

Die zerklüfteten Felsformationen in dieser Gegend sind Heimat zahlreicher Vögel, deren Gekreische tausendfach aus den Kluften widerhallte. Auch eine Robbe konnten wir im Meer erspähen. Wir liefen weiter bis wir an einem Strand ankamen. Wie fast überall waren auch hier Schafe. Irgendwie ein ungewohntes Bild diese am Strand zu sehen, wo man sie sonst nur von Weiden kennt. Aber schon toll, dass die Tiere dort soviel Freiheit haben und nicht in einem Stall eingepfercht sind, selbst mit dem besten Stall ist das nicht vergleichbar. Es gab riiiiiesiges Geblöke, denn die Lämmer entfernten sich immer von den Müttern oder sprangen Absätze herunter und dann begann das große Suchen und Finden. ?​

Zweiter Streckenpunkt unseres Rallye-Tagesprogramms war Dunnet Head, dessen Leuchtturm und dramatisch steil abstürzenden Klippen. Wie auch zuvor ist es ein kleines Schauspiel den Möwen und anderen Vögeln bei ihren Flugmanövern zuzusehen. Wie sie den Wind und die Strömungen nutzen und auf nahezu winzigen Flächen an den Klippen landen, brüten und vor sich hin plappern. Zu den dort beheimateten Arten zählen Papageintaucher, Trottellummen, Tordalken, Krähenscharben, Basstölpel und weitere. Es gibt also wirklich viel zu entdecken und es lohnt sich mit Geduld und Zeit eine Weile dort zu sitzen und zu beobachten.

Leuchtturm Dunnet Head

Unsere Fahrt macht nun eine Wende und setzt Richtung Süden fort. Unser Bett stand heut in Castletown – im „Bank House„. Mit noch großen Plänen abends im Meer schwimmen zu gehen, endete der Tag doch mit ein paar alten Spongebob-Folgen und den Resten unserer Grillsession als Abendbrot im Bett. Es war wohl doch etwas anstrengender als gedacht. ?​

Rallye Tag 9 – Da komm´ ja noch mehr Enten

Unser letzter richtiger Rallye-Tag war angebrochen. Nach dem Frühstück in unserer Unterkunft hatten wir noch einen kleinen Plausch mit den Besitzern. Nachdem wir fragten, ob das ihre Hunde seien die da im Nebenzimmer bellen und sie uns dann die beiden Dackel zum Streicheln nach draußen ließen war das Eis gebrochen. ? Wir erzählen was wir so machen, sie erzählten, dass sie eigentlich aus dem englischen Teil Großbritanniens kommen und erst vor 3-4 Jahren ihr Bed and Breakfast eröffnet hatten und Corona einen gnadenlosen Schnitt in ihre Pläne machte. Es kamen keinerlei Gäste mehr und es war hart die Zeit zu überstehen.

Umso herzlicher wurde man bei ihnen empfangen. Wir fragten den Mann, ob sie schon immer im Gastgewerbe tätig seien. Etwas unerwartet sagte er, dass er früher Gefängniswärter war, es jetzt aber wesentlich einfacher sei mit der Bewirtung. ?​ Beide waren sehr aufgeschlossen, herzlich und haben viel gelacht. Was auch ganz witzig war, war das im ganzen Haus Tiermotive verstreut waren. So war im Frühstücksraum alles voller Enten. ????

Die kleinen Dinge

Wir verabschiedeten uns und machten noch einen Abstecher an den Strand. Dort versuchten wir uns nochmal in die Fluten zu stürzen. Dieses Mal war es aber so stechend und eisig, dass wir nach wenigen Minuten wieder raus sind. Ich bin dann noch eine Runde Muscheln sammeln und Schnecken beobachten gegangen. Die Schnecken waren in unterschiedlichen Farben. Das hatte ich so glaube noch nicht gesehen – vor allem rote nicht. ? Es macht irgendwie Spaß ihnen zuzuschauen und immer neue Kleinigkeiten am Strand zu entdecken.


Nach diesem gechillten Vormittag setzten wir die Fahrt fort und wollten eigentlich eine Destille besuchen, um noch eine Roadmission abzuschließen. Leider hatten diese geschlossen. Ok nicht leider ? Wir sind weder Kenner noch Genießer von Whisky. Verbraucher ab und an würde ich es nennen. ? Angeschaut hätte ich mir so eine Destille allerdings schon mal.

Unsere Unterkunft, die wir am Abend bezogen, war auch irgendwie wieder eine kleine Story für sich. Das Haus war sehr antik eingerichtet. Schweres, dunkles Möbel, im Frühstücksraum lief klasissche Musik. Überall war Teppich verlegt, was ich total unpraktisch für einen Ort halte, wo ständig Leute ein und aus gehen. Dann saßen Teddybären in manchen Ecken, sowie auch auf unserem Bett einer. Irgendwie war es gemütlich und irgendwie hatte es auch etwas aus einem Hannibal Lectar Film.

Das Frühstück am nächsten Morgen hatte auch so eine seltsame Atmosphäre. Alle Gäste – wir, ein Ehepaar aus Schottland und ein älterer Amerikaner – saßen gemeinsam an einem großen ovalen Tisch in einer Art Wohnzimmer. Und man fühlte sich wie auf einer Geburtstagsfeier bei den Großeltern auf der man niemanden kennt und sich so gezwungen freundlich unterhält. Ich war froh, als sich die Runde aufgelöst hat, ohne dass ich mit geöffneter Schädeldecke irgendwo wieder aufwache. Das Potential für eine Horrorszene war da – allein schon, dass einem Black Pudding und Haggis zum traditionellen Scottish Breakfast angeboten werden. ? Also Ta-ta , wir setzen fort in Richtung Ziel.

Rallye Tag 10 – Are we the champions?

Nach über 3500 km besteht unsere letzte große Mission darin ins Ziel nahe Edinburgh einzufahren.
Wie zu jedem Treffen war auch dieser Tag mit Regen gesegnet. Doch bevor wir unsere Rallye offziell abschließen sollten mussten wir uns noch um unser Roadbook kümmern, unsere Punkte eintragen und die Fotos ausdrucken, die als Beweis für die jeweilige Challenge vorzuweisen waren. Nach etwas Recherche konnten wir einen Sofortdrucker in Dundee ausfindig machen. Am Abend zuvor hatten wir bereits alle relevanten Bilder auf eine Karte gezogen.

Irgendwie finde ich das Roadbook nicht ganz ideal für die Veranstaltung. Es ist auf jeden Fall ein schönes Erinnerungsstück an die Zeit. Es passt an sich auch, dass es ein „offline Medium“ ist, da man auch ohne GPS die Orte finden muss und die meisten klassisch eine Karte genutzt haben (wir haben ein Tablett mit Offline Karte verwendet, was von einigen schon zweifelhaft beäugt wurde á la „na na na…Navi ist aber nicht erlaubt ?​“. Als ob nicht jeder sofort sein Handy unauffällig zücken könnte und Google Maps einschalten, da klemmen wir es offensichtlich im Auto hin ? – genau​).

Was mich stört ist, dass es während der Fahrt leidet (Eselsohren, Dreckt etc.) und man am Ende die Fotos in wurstiger Qualität an irgendeinem Fotodrucker die Bilder streifig und mit Farbstich ausdruckt und einklebt. Ich hätte eine digitale Form schöner gefunden in der man seine Texte ordentlich eintippen, Fotos via Drag n Drop einfügen und minimal bearbeiten kann. Und am Ende bekommt man es schön gedruckt nach Hause geschickt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass man dazu eine App entwickeln könnte oder Website mit Profilen. ?​
Ja also druckten wir in wurstiger, streifiger und farbstichiger Quali die Fotos aus und ich klebte alles mit einem Leimstift auf den letzten Kilometern in Richtung Ziel ein.

Kurz vor dem Ziel zog mein Freund noch schnell einen Schottenrock an und setzte die passende Kopfbedeckung dazu auf, denn es gab extra Punkte wer thematisch passend ins Ziel einfährt. Ich finde es etwas fragwürdig sich so zu verkleiden. Für die Veranstaltung mal kurz als Gag fanden wir es ok, aber danach zog er sich direkt um, damit wir keinem „echten Schotten“ so über den Weg laufen. Landestypische Trachten anzuziehen der man nicht zugehörig ist trägt einen faden Beigeschmack.
Bei der Einfahrt im Dalkeith Country Park wurden wir fotografiert, gaben unser Roadbook zum Punktezählen ab und konnten uns Getränke nehmen. Kulisse war ein Schloss vor dem, wie beim Start auch, ein Tor als Ziel aufgebaut war und Zelte für die Versorgung. Auf der Wiese standen bereits andere Teilnehmer, aber wir waren dennoch etwas früh. Wir beschlossen daher erst einmal ins Hotel zu fahren, uns umzuziehen und aufzuwärmen. Später kehrten wir zurück für die Siegerehrung und den Abschluss.

Finale ?

Trommelwirbel – wir haben nicht gewonnen. ?​ Das war aber zu erwarten, da wir nicht so viele Missionen erfüllt hatten und auch nicht den Anspruch hatten morgens um 6 aufzustehen und loszudüsen. Wir wollten das ganze entspannt angehen und schon so viel schaffen wie möglich, aber ohne Druck. Ich denke das ist uns gelungen und wir haben viele Erfahrungen gesammelt, die wir für andere Reisen mitnehmen können. Nicht zuletzt, dass man wie immer viel zu viel unnötigen Kram eingepackt hat, den man am Ende nicht braucht. ?
Allerdings wäre es interessant gewesen zu erfahren, welche Platzierung man generell hat. Einzig der erste bis dritte Platz wurde bekannt gegeben.
Den Abend haben wir mit einer Pizza ausklingen lassen und am nächsten Tag ging es mit der Fähre ab Newcastle heim. Nach der wohl längsten Tagestour nach Hause, die über 8 Stunden Fahrt dauerte, ohne Klimaanlage bei etwa 30° sind wir durchgeschwitzt und K.O. zu Hause angekommen. ?​

Und Katja, wie hat es dir denn nun gefallen?

Also ich muss sagen ich war Null darauf vorbereitet. Ich hatte mich weder großartig mit den Strecken, noch mit Technik, noch mit Buchungen der Unterkünfte befasst. Das hat alles mein Freund gemanaged, der die Reise bereits geplant hatte bevor wir uns kannte. Ich kann daher nicht aus euphorischer Auto-Rallye-Abenteurer Perspektive antworten. Mir hat es ingesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich es glaube nicht nochmal in Form einer Rallye machen würde, eher eine eigensgeplante Rundreise mit dem Auto. Die Sache ist, dass man an den einzelnen Orten sehr wenig Zeit hat und es einem nicht möglich ist, länger zu Verweilen wo es einem gefällt. Die nächsten Streckenabschnitte rufen stetig. Das ist natürlich klasse, um einen Gesamteindruck von einem Land oder Region zu bekommen. Man sieht vieles, was einem als „normalen Touristen“ entgehen würde. ​

Wir sind auch einen sehr bequemen Weg gegangen, da wir immer in festen Unterkünften geschlafen haben und wenn es ging idealerweise mit Frühstück. Andere Teams haben gezeltet und das finde ich bei den Witterungsbedingungen die teilweise herrschten schon … also ich sag mal, man muss es wollen. Das nasse Zelt jeden Tag einpacken und abends wieder rausholen ohne es wirklich trocknen zu können. Manche hatten auch ein Dachzelt, was etwas komfortabler war, aber auch einen saftigen Preis hat. Es ist aber auch sehr schön, dass jeder seinen Weg gehen bzw. fahren kann während der Rallye und jeder so ein bisschen eine eigene Story davon mitnimmt.

Großbritannien ist auf jeden Fall eine Reise wert, besonders Wales hat mir gefallen. Es gibt viele schöne Strände, nette Leute, entlegene naturnahe Orte – sehr sehenswert. ? Es sind ultra viele Eindrücke, die ich dank diese Beitrags nochmal nachsortieren konnte im Kopf. Manch eine Rallye-Story ist mir erst jetzt wieder eingefallen. ?​

Warst Du schon in Großbritannien? Was sollte man unbedingt gesehen haben? Schreibe gerne, nein unbedingt!, einen Kommentar. ?

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