Rallye durch UK – Knights of the Island – Teil 1

by Katja

1995 brachte Blue Byte ein Computer-Brettspiel heraus – „Die total verrückte Rallye“. Quer durch Europa, mit dem Ziel, am Ende den höchsten Kontostand zu haben. Man würfelte seine Züge aus, um die jeweiligen Felder vorrücken zu können. Der ein oder andere Sabotageversuch wie Zucker in den Tank schütten oder Nagelbretter auslegen, war natürlich auch erlaubt, um das Spiel spannender zu gestalten. 😈 Ich habe das Spiel als Kind total gerne gezockt. Es ist sehr humorvoll und wenn ich die Musik und Sounds daraus in Let´s plays auf YouTube höre, kommt sofort eine nostalgische Stimmung auf. 🤤 Doch was ich nicht ahnte damals ist, dass ich als Stubenhocker knapp 20 Jahre später tatsächlich an einer Rallye teilnehmen würde. 🤯 Und davon möchte ich Dir in den kommenden zwei Beiträgen erzählen.

Die Idee für die Rallye stammt von meinem Freund, mit dem ich diese Reise angetreten bin. Er hatte sich bereits bevor wir uns kannten beim Superlative Adventure Club angemeldet. Durch Corona hatte sich alles etwas nach hinten verschoben. Neben der Knights of the Island Rallye kann man auch an anderen Touren wie dem Baltic Sea Circle (einmal rund um die Ostsee), einer Deutschland Rallye und einigen weiteren mitfahren. Der Plan war tatsächlich erst am Baltic Sea Circle teilzunehmen. Allerdings haben wir beide zuvor noch nie so etwas gemacht. Großbritannien ist dann doch ein Stück mehr mit Unterkünften gespickt und erschien uns entspannter. An dieser Stelle noch etwas Werbung in eigener Sache. So eine Rundreise lässt sich ideal auf einer Welt- oder Landkarte, wie unserer Lana KK Europakarte zum Pinnen, markieren und später nachverfolgen. Eine ziemliche coole und dekorative Idee. 😉

Die Spielregeln

– keine Autobahnen (ausgenommen zur Fähre und im Umkreis von 20 Km von Großstädten)
– kein GPS & Navi
– ein Fahrzeug min. 20 Jahre alt (unser Fahrzeug war ein Range Rover des Baujahrs 2000)

Hier ein kleiner Einblick 😎

Rallye Tag 1 – Start in Brüssel

Welcher Startpunkt könnte für eine Rallye besser gewählt sein, als die Autoworld in Brüssel? Innerhalb der Hallen des Museums kannst Du Dir über 300 Autos unterschiedlicher Zeiten anschauen. Solltest Du weder heute noch morgen die Chance haben nach Brüssel zu reisen, dann schau doch mal auf der Website der Autoworld vorbei. Dort kannst Du einen virtuellen Rundgang machen und Dir einen kleinen Eindruck der Fahrzeuge verschaffen.
Für uns blieb dafür allerdings keine Zeit. Wir hatten eine Mission – wir mussten einen unserer wichtigsten Gegenstände für die nächsten 10 Tage abholen – das Roadbook. Dazu gab es noch ein Stück Holz, eine Büroklammer und eine Wäscheklammer. 🤔
Auf dem Gelände vor dem Museum erwarteten uns schon viele Teilnehmer, die wir bisher nur als Teamnamen von der Rallye Website „kannten“.

Wir nutzten die Wartezeit, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Wir klebten noch ein paar Sticker an unseren Range. Außerdem bereiteten wir eine Tabelle vor. Darin notierten wir wie viel kmh entsprechend mph sind, denn die Zahlen auf unserem Tacho nutzen auf der Insel nur bedingt.

Letzte Sticker an den Range kleben, bevor die Rallye beginnt.

Die ganze Startveranstaltung war schon mit einer gewissen Aufregung verbunden. Der schöne Parc du Cinquantenaire mit seinem eindrucksvollen Triumphbogen, die Vielzahl anderer Teilnehmer. Einige hatten außergewöhnlich dekorierte Autos, andere an sich schon besonderen Fahrzeugen. Das lockte natürlich auch viele „fremde“ Schaulustige an, um den Start zu beobachten und uns zu bejubeln. Irgendwie seltsam Teil etwas „Größerem“ zu sein, was diese Atmosphäre erzeugte.
Nach einer kleinen Begrüßung und Erklärung des Startablaufs begab sich jeder in sein Gefährt. Die Motoren grölten, Hupen…na ja hupten. Let´s go!

Auf nach UK!


Wenige Meter nach dem Start die ernüchternde Erkenntnis „Ich hab kein Plan wo wir lang müssen“. Die Nerven wurden ihrer ersten Prüfung unterzogen sich ohne Navi einen Weg aus Brüssel heraus zu bahnen. Größtenteils sind wir anderen Rallyeteilnehmern gefolgt von denen wir hofften sie wissen wo es lang geht. Wiederum folgten uns Teilnehmer, die wahrscheinlich hofften, dass wir wissen wo es entlang geht – der gute, alte Herdentrieb. Am Ende schafften wir es aber auf die Autobahn (hier war das noch erlaubt) und fuhren nach Calais, um dort mit der Fähre nach Großbritanien, genauer gesagt Dover, überzusetzen.
Dort angelangt, bestand die erste Challenge im Linksverkehr. Vorsorglich haben wir unseren Scheinwerfer teilweise abgeklebt, denn der Lichtkegel unserer Autos würde links fahrend den Gegenverkehr blenden.
Unser Ziel für die erste Übernachtung war Eastbourne. Auf dem Weg dorthin wollten wir voller Tatendrang unsere ersten Aufgaben im Roadbook erfüllen. Zum einen sollten wir die traditionelle britische Rittertaufe durchführen, was bedeutete beide Händen, Füßen und (idealerweise einen) Kopf in der Nähe einer Burg in einem See/Meer unter Wasser zu tauchen. Der Rest des Körpers sollte dabei trocken bleiben. Leicht verdiente Punkte, nur der Weg Barfuß über den steinigen Strand war sehr…belebend. 😬

Die Rittertaufe als eine der ersten Road Missions unserer Rallye.
Making Off der Rittertaufe 📸

Ein weiterer Stopp war Herbrand Walk, ein ebenfalls steiniger Strand, den die Abendsonne und leicht aufsteigender Dunst zu einem malerischen Fleckchen machte.

Nächster Stopp der Rallye - Herbrand Walk in der untergehenden Sonne.
Herbrand Walk

Später in Eastbourne angelangt bestand die nächste Challenge, die allerdings nicht im Roadbook stand, darin einen Parkplatz zu finden. In diesem belebten Ort direkt am Meer, viktorianischen Hotels und klassischer Seebrücke mit Riesenrad drehten wir einige Runden. Ein ganzes Stück entfernt vom Hotel fanden wir endlich einen Parkplatz. Geschafft vom ersten Tag und etwa 320 km Fahrt, waren wir echt froh schlafen zu können.


Rallye Tag 2 – Cliffhanger

Erholt und satt vom Frühstück beschlossen wir am Morgen zunächst etwas Zeit am Strand zu verbringen. Entspannt konnten wir nach Muscheln und interessanten (also für mich zumindest interessanten ?) Steinen Ausschau zu halten.
Anschließend brachen wir auf zum höchsten Kreidefelsen Großbritanniens – Beachy Head. Mit 162 m über dem Meeresspiegel war Beachy Head eine ideale Landmarke für die Schiffe im Ärmelkanal. Der Leuchtturm am Fuß der Klippe ist ein besonders beliebtes und auch berechtigt schönes Fotomotiv. Mir hat es dort oben wirklich gut gefallen und ich wäre gern länger geblieben – wäre da nicht diese Rallye. 🙄

Die weißen Klippen des Beachy Head als Fotostopp der Rallye.
Leuchtturm Beachy Head

Wir folgten der Küste und fuhren weiter in die Wälder des South Downs National Park, um unsere nächste Road Mission zu erfüllen. Von Slindon Richtung Eartham, East Dean und Singleton war unser Ziel der Goodwood Motor Circuit eine historische und berühmte Rennstrecke. Wir verweilten nicht, denn unser eigenes Rennen stand im Vordergrund.

Ein „aufregender“ Abend

Wir fuhren weiter nach Bath und waren nach 335 Tageskilometern in unserer Unterkunft in Bristol angelangt. Unterwegs hätten wir noch Stonehenge besuchen können, aber taten dies nicht da wir es beide schon gesehen haben und es lohnt echt nicht. Der erste Besuch war schon „Wow! Es ist ja…viel kleiner als gedacht…“ Foto machen und gehen. Gecatched hat es mich nicht. 🤷‍♀️
Abends in der Unterkunft beschlossen wir noch etwas zu essen. Das Restaurant hatte nicht mehr lang geöffnet, aber es war Wahnsinn mit welcher Seelenruhe die Kellnerin die Tische abgeräumt hat…und jeden Teller einzeln…und dann noch begann fast neben uns zu staubsaugen und Tische zu rücken fürs Frühstück am nächsten Tag. 🤯 Ich dachte es kommt vielleicht noch ein Trupp Maler herein, reißt die Tapeten ab und renoviert den Raum. Ausgeschlossen hatte ich es nicht. Ein sehr einprägsames Erlebnis. Wir wollten doch einfach nur in Ruhe etwas essen. 😩


Rallye Tag 3 – Strange Woman & Alpakas

Heute stand die Erkundung von Wales auf dem Plan und eine Offroad Strecke auf der wir unseren Range Rover einmal auf die Probe stellen wollten. Dazu fuhren wir wie einige andere Teams in den Brecon Beacons Nationalpark. Immer bergauf leitete uns der schmale Weg vorbei an frei laufenden Schafen durch ein endlos wirkendes Gebirge. Wiedermal etwas verpeilt waren wir uns nicht ganz sicher, wo es zur beschriebenen Offroad Strecke gehen sollte. Wir entdeckten ein anderes Team und dachten „joah den folgen wir mal, die kennen sicher den Weg“. Dummerweise sind sie nur in eine Sackgasse gefahren, um ihr Auto zu checken. Natürlich haben wir uns nicht die Blöße gegeben und so getan, als ob wir nur schauen wollten, ob alles bei ihnen in Ordnung ist. 😅 Die schweigsamen Niederländer gaben uns mit steinerner Miene zu verstehen, dass alles gut ist. Okaaaaay wir haben ja nur gefragt, nichts für ungut. ✋

Wir wollten nun aus der Sackgasse heraus und da stand sie. Eine ältere Frau in einem langen, lilafarbenen und zotteligen Mantel mit einem Hirtenstab. Sie stellte sich direkt vor unser Auto, wie Gandalf auf der Brücke von Khazad Dum. „Ihr kommt nicht vorbeiiiii!“ 🧙‍♀️ sprach sie – nicht – aber forderte uns auf auszusteigen. Wir verstanden das im ersten Moment nicht und ließen nur die Scheibe herunter. Die Frau trat ans Auto, lehnte ihren Arm ins Fenster und blickte uns mit ihren eisig blauen Augen an. Sie fragte uns was wir hier wollen, wo wir herkommen, wollte den Führerschein sehen und dass wir unsere Hüte absetzen. Sie sagte, sie wolle uns nur warnen, denn im Park wären irgendwelche Leute so in der Art wie Polizisten und es wäre gefährlich für uns hier zu sein.
Wir sollten auch auf keinen Fall erwähnen, dass wir aus Deutschland sind. „Verlasst Wales und kehrt zurück nach England!“ sprach sie. Absolut verwirrt, irgendwie eingeschüchtert und ratlos führen wir weg um die nächste Kurve und berieten uns erstmal, was wir nun tun.

Weiterfahren im Park oder doch raus, wie befohlen? 🤔

Dieses Erlebnis führte uns vor Augen, wie unvorsichtig man manchmal ist. Im Nachhinein hätten wir einfach langsam weiter fahren sollen und gar nicht mit ihr sprechen. Aber irgendwie ist man in der Situation gefangen, vor allem wenn man fremd ist. Demütig denkt man, dass man vielleicht etwas Falsches getan hat und möchte sein Verhalten korrigieren. Unser Fazit dieser Geschichte war, dass diese Frau uns entweder reinlegen wollte oder psychisch nicht ganz auf der Höhe war und deswegen so mit uns sprach. Wir beschlossen dennoch das Gelände zu verlassen, da die Begegnung ein äußerst mulmiges Gefühl zurückließ. 😨 Vielleicht gab es auch tatsächlich eine Sperrung o.ä. oder einen Weg, der gefährlich ist und es nur ein guter Rat war.
So oder so – erzählerisch macht dieses Erlebnis eindeutig mehr her als eine Geländefahrt.

Alles hat seinen Grund

Trotzdem etwas enttäuscht, dass wir nicht der erhoffte Offroad Strecken gefahren sind, führte uns der Tag noch an einen tollen Ort. Wir gelangen an einen kleinen Wasserfall, der leider nicht viel Wasser führte.

Dschungelfeeling mitten in Großbritannien. Ungeplante Stopps lassen jedes Rallye Team eine ganz eigene Geschichte erleben.
Henrhyd Falls

Als wir aus dem Wald herausgingen, zurück zum Parkplatz wartete allerdings noch etwas viel Besseres auf uns – ein Streichelzoo. 😍 Und der hatte es in sich! Esel, zwei Minischweine, Pferde, Alpakas, zwei vier Wochen alte Ziegenbabys, weitere Ziegen. Sorry, jetzt ich versuche mich kurzzuhalten, aber Tieren begegnen gehört, zu den höchst gesiedelten Erlebnissen von mir (und wenn es „nur“ eine Katze auf der Straße ist, die ich sehe). 😁
Dieser Streichelzoo, es war eigentlich eine große Scheune mit Anbau und Gattern drumherum, betrieb eine über 70-jährige Frau. Mit ihr kamen wir ins Gespräch und sie hat uns herumgeführt. Sie stellte uns die Tiere vor und gab uns Futter, um sie zu füttern – die Tiere, nicht die Frau. 😅 Einige Zeit verbrachten wir im Gatter der beiden Babyziegen Bonny und Clyde, deren Mutter sie nicht angenommen hatte. Also nahm die ältere Dame sie bei sich auf und fütterte sie mit der Flasche. Sie zeigte uns ein Foto wo die beiden versuchen in die Waschmaschine bei ihr Daheim zu klettern. 😁
Auch ein Lamm, welches die Mutter verstoßen hatte, nahm sie auf und pflegt es. Nachdem wir jede Station durchlaufen, Minischweine und Alpakas gefüttert hatten, verließen wir den Hof wieder. Eine kleine Spende ließen wir zurück, denn dadurch finanziert sich der Hof. Wenn Du in der Nähe bist, schau gern vorbei. Diese Frau steckt dort wirklich viel Energie und Herzblut in die Pflege der Tiere. Im Nachhinein finde ich es etwas schade von mir sie nicht nach ihrem Namen gefragt zu haben. Irgendwie ist man dann so auf das Ganze konzentriert, dass man denjenigen übersieht, der das Ganze erst ermöglicht.

Ins Wasser gefallen ☔️

Selig vom Tiere streicheln machten wir uns auf den Weg nach St. Davids, wo die Party, zu der sich alle Rallye Teams das erste Mal wiedersehen sollten, stattfinden würde. Moment – ein kleiner Stopp in Newgale Beach. Wir kauften uns eine Gaskartusche für den Gasgrill. Am nahegelegenen Strand konnte ich wiedermal meinem Bedürfnis, auf Muschelsuche zu gehen, nachgeben. Auch wenn es recht kalt und windig war, war es dort sehr schön. Die Lage der Partylocation war hingegen auch sehr besonders, denn sie lag auf einer Klippe mit Blick auf die irische See. Man begrüßte uns herzlich und leitete uns weiter zum Grillstand. Allerdings hatte das Wetter andere Pläne. Starkregen und Wind ließen die Party für uns ins Wasser fallen. Wir fuhren weiter zu unserer Unterkunft, um uns zu wärmen und nach 350 km für den nächsten Tag vorzubereiten.

Rallye Tag 4 – Endlich Offroad

Unser erstes Ziel sollte die Mwnt sein, eine alte Gemeine in Ceredigion etwa 7,2 km nördlich von Cardigan. Hinter der kleinen weißen Kirche erherbt sich der Hügel Foel y Mwnt. Von dort oben hat man einen tollen Ausblick über das Meer und das Festland. Wir entschlossen uns hier spontan im Meer schwimmen zu gehen. Die Irische See ist im Sommer übrigens das Zuhause von Delfinen, Robben und Schweinswalen. Wir hatten nicht das Glück welche zu sehen. Ein anderes Team hat ein Bild mit einem Delfin in der Rallye Whatsapp-Gruppe geteilt. Das ist schon sehr besonders finde ich.
Das Wasser war schon echt kühl und die Wellen preschten an den Strand. Wir mussten uns von den Rändern fern halten um nicht gegen Felsen gespült zu werden. Der Strand von Mwnt ist übrigens ausgezeichnet mit dem Green Coast Award. Er wird nämlich besonders hohen Wasserqualitäts- und Umweltkriterien gerecht. Durch seine etwas abgelegene Lage, ist er ein Idealer Platz für Menschen die gern die Ruhe genießen. So wie wir. 😅

Der Strand von Mwnt Beach lädt trotz kühler Temperaturen zum Baden ein.
Mwnt Beach

Überflieger

Erfrischt vom kühlen Meer zogen wir weiter nach Mach Loop. Mach Loop ist eine Verbindung von Gebirgstälern, die für ihre Nutzung als Tiefflugtraining von Militärflugzeugen bekannt ist. Schon auf dem Hinweg sind zwei Flieger über uns hinweggeschossen. Wir platzierten uns etwas höher gelegen auf einem Hang um auf weitere zu hoffen. Sehen kann man hier Flugzeuge der Typen Tornado, Typhoon oder Hawk der Royal Air Force. 15, 20, 30, 45 Minuten später ⏳ … leider kamen keine mehr vorbei. Dafür hatten wir eine schöne, windige Fahrpause mit genialer Aussicht.

Karge Gebirgszüge und tief hängende Wolken machten unsere Rallye Fahrpause zu einem einzigartigen Erlebnis.

Hit the Road Team Black Jack

Endlich sollten wir auch unser Offroad Erlebnis in Dolwyddelan zu bekommen. Unterwegs trafen wir ein weiteres Team mit denen wir gemeinsam die Geländefahrt angetreten sind. Anfangs war es recht gemütlich, kleine Pfützen, die Sträucher am Wegesrand kratzen an unseren Türen. Doch irgendwann kam der Punkt an dem es bergab ging. ? Hochkonzentriert über steinig-unwegsames Gelände fuhren wir hinab. Oder besser gesagt wir wurden durchgeschüttelt. Für so eine Tour ist ein Geländewagen zwingend erforderlich. Auch ein anderes Team dabei zu haben um im Notfall aus einer Misslage herausgezogen zu werden bietet sich an. Wir waren schon etwas erleichtert dort ohne wirkliche Probleme durchgekommen zu sein. Das Action-Bedüfnis war auf jeden Fall gestillt. ?

Rallye Tag 5 – Schottland wir kommen!

Hadrians Wall war eine römische Grenzbefestigung, die sich zwischen Newcastle und Solway Firth erstreckte. Teilweise war er nur ein Erdwall. An anderen Stellen gab es bis zu 4,5m hohe Steinmauern mit Wach- und Signaltürmen. Große Teile des Walls sind heute noch erhalten, doch wir sollten diese nicht erblicken. Die geplante Tour war für den Tag schon recht lang und es war einfach die Luft raus um uns noch dort hin zu navigieren. Immerhin fanden wir nach einer kleinen Irrfahrt durch ein Dorf ein Schild, worauf „Hadrians Wall“ geschrieben stand. Das musste reichen als Fotobeweis.?

Die Nutella Mädchen

Nach diesem umherirrenden Tag sind wir ins schottischen Irvine gefahren um den Tag ausklingen zu lassen. Wir unternahmen noch einen kleine Abstecher in die Stadt und der hat mich leider nicht geflashed. Das lag u.a. an einer Gruppe halbstarker Kinder die mit ihren Bluetoothlautsprechern laut dröhnend durch die Straße liefen, quieckten und Alkohol konsumierten, den sie garantiert nicht hätten trinken dürfen noch sollen. Ausgesehen haben sie wie 11, vielleicht waren sie auch schon 14 aber selbst dafür war das schon hart an der Grenze. Und einen Tipp muss ich hier noch geben: wenn du mit dem Gedanken spielst dir jemals Selbstbräuner aufzutragen – bitte lass es! Es wird nie gut, es wird immer streifig, fleckig und meistens nicht passend zu Deiner restlichen Hautfarbe.
Warum ich das sage? Die Mädchen dieser wilden Kindergang hatten ihre Beine auf diese Art „gebräunt“. Wir gaben ihnen den Titel „Nutella Mädchen“, denn die Beine waren tiefbraun, während der restliche Körper weiß war. Es wirkte so unnatürlich, als wären sie einmal hüfttief durch Nutella gewatet. ?‍♀️


Und ich hab Hasen gesehen, mitten in der Stadt…

…und ich war vollkommen fasziniert. Das Lied „Warum sie lacht“ von Sebastian Hackel ist mir nach Jahren direkt wieder in den Sinn geschossen, als ich tatsächlich Hasen in der Stadt sah. Es waren nicht nur mal eben zwei Stück, sondern einige die dort im Kreisverkehr und Straßenrand gechillt und gefressen haben. Strange irgendwie. ? Es waren, welche von der kleinen „Sorte“, wie mein Freund sagen würde (er meint natürlich „Rasse“). Zwergkaninchen würde ich sagen. Aber mir ist es ein Fest diesen kleine Fauxpas, auch hier nochmal schriftlich festzuhalten. ?

Schottlands Großstädte oder größere Städte scheinen allerdings leider etwas gelitten zu haben. Mehrere Leute mit denen wir sprachen haben ebenfalls etwas die Zähne gehoben, wenn wir erzählten wo wir waren. Schlägereien scheinen wohl relativ häufiges Mittel einer gutbürgerlichen Diskussion zu sein. Doch das soll die durchaus positiven Seiten wie die schöne Natur nicht trüben.
Am Ende des Tages sind wir ganze 460 Km gefahren und ließen den Abend bei einem ausgezeichneten Film ausklingen.
„The Weekend Away“ ist sehr empfehlenswert, wenn Du Dich mal so richtig langweilen willst. ? Der hat uns den Abend wirklich total bereichert. ?​

Nach einem langen Rallye Tag konnten wir in Irviny den Abend ausklingen lassen.
Abend in Irvine

Jetzt bist Du sicher auch des Lesens müde. Deswegen erfährst Du im nächsten Beitrag wie es weiter ging. ? Es folgen die wunderschönen Highlands, einer Kulisse aus James Bond, der nördlichste Punkt Schottlands und die Einfahrt ins Ziel, neben weiteren kleinen Anekdoten unseres Rallye-Alltags.

Hast Du bereits eine Reise unternommen, die eher ungewöhnlich war? Oder sogar auch eine Rallye? Schreib gern einen Kommentar und erzähle davon! ?

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3 comments

Die Frau im lila Mantel 27. Juli 2022 - 11:26

Ich hab gesagt ihr sollt Wales verlassen!

Reply
graliontorile 11. August 2022 - 11:05

I’m impressed, I have to say. Really not often do I encounter a weblog that’s both educative and entertaining, and let me let you know, you have hit the nail on the head. Your idea is outstanding; the problem is one thing that not enough people are talking intelligently about. I’m very happy that I stumbled across this in my search for something regarding this.

Reply
Juli 29. November 2022 - 19:31

😀 😀 😀

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